Executive Summary: ISG Provider Lens™ Private/Hybrid Cloud - Data Center Services - Germany 2023 (German)
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Trotz sinkender Preise und politischer Krisen ist der Markt für Managed Services und Colocation Services dank steigender Gesamtausgaben weiterhin am Wachsen
ISG untersuchte im Rahmen ihrer ISG Provider Lens™ Studie „Next-Gen Private/Hybrid Cloud–Data Center Services and Solutions 2023,, mehr als 100 Anbieter von Hybrid-IT-und Colocation-Diensten in Deutschland und identifizierte dabei die bedeutendsten Dienstleister und Trends, die den Markt für Managed Services und Colocation in der Region beeinflussen.
Der laufend erscheinende ISG Index™ wies in den letzten Ausgaben bereits darauf hin, dass der Markt für Infrastruktur-Outsourcing nach wie vor anwächst, aber die Kosten pro Einheit weiterhin abfallen. Durch die Automatisierung von Dienstleistungen können Lieferanten die hohen Arbeitskosten sowie die zunehmenden Lebenskosten kompensieren. Obwohl die Preise für langfristige IT-Dienstleistungsverträge weiter sinken, steigen die Gesamtausgaben aufgrund des erhöhten Verbrauchs. In Deutschland könnte die prognostizierte Inflationsrate für 2023 Lieferanten dazu veranlassen, über eine Neuausrichtung der Verträge zu verhandeln.
Trends bei Managed Services: Tools für die Verwaltung hybrider Infrastrukturen müssen in vielen Fällen mit VMware- und ServiceNow-Produkten kompatibel sein, um maschinelles Lernen in die Automatisierung zu integrieren. Moderne Serviceplattformen suchen über die Analyse von Vorfällen nach möglichen Ursachen, um den Service-Teams mehr Kontextinformationen bereitstellen und Vorfälle automatisiert lösen zu können, was zu einer Verringerung der mittleren Zeit bis zur Erkennung (MTTD) und der mittleren Zeit bis zur Reparatur (MTTR) führt. Service Provider werden die Automatisierung ihrer Abläufe fortsetzen, um die Servicequalität zu verbessern und Kosten zu sparen. Für mittelständische Kunden bedeutet dies eine Vereinfachung des Infrastrukturmanagements und eine Reduzierung des Betriebsrisikos. Großkunden hingegen wollen Serviceunterbrechungen minimieren, um die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern. Große Dienstleister nutzen automatisierte Systeme, um die Leistung zu steigern und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Mit Data Analytics werden Kunden Einsichten und Erkenntnisse in Bezug auf Konsolidierung und Rightsizing zur Verfügung gestellt, damit sie fundierte Entscheidungen treffen können. Infrastructure as Code (IaC) bietet Kunden die Möglichkeit, die Einrichtung neuer Services und DevOps-Umgebungen vollständig selbst zu steuern. Moderne Managed-Service-Plattformen verfügen über IaC und DevOps-Automatisierungsoptionen sowohl vor Ort als auch in Colocation- und Managed Hosting-Umgebungen.
Hybride Cloud-Trends: Wie Unternehmen inzwischen gemerkt haben, sind Legacy-Anwendungen nur schwer mit einer Public-Cloud-Umgebung kompatibel; deshalb wird entweder der Betrieb in Colocation-Rechenzentren oder die Migration auf ein Managed-Hosting-Modell bevorzugt. Service Provider können Colocation, Hosting und Cloud über eine einzige AIOps-Plattform verwalten, sodass ihre Kunden über alle Infrastrukturen hinweg ein ähnliches Erlebnis erhalten. Allerdings verfügen lokale Rechenzentren nicht über die gleiche Konnektivität wie Colocationund Hosting-Rechenzentren, was einen Umzug unvermeidlich macht.
Netzwerkkonnektivität: Deutschland hat schnelle, zuverlässige und sichere Netzwerkverbindungen zu den großen europäischen Rechenzentren. Darüber hinaus bestehen direkte Verbindungen zwischen den Rechenzentren von Unternehmen mit Sitz in den USA und ihren EMEATochtergesellschaften. Dies ermöglicht es den Kunden, einen verwalteten Edge-Computing-Dienst oder eine verwaltete Hosting-Lösung einzurichten. Außerdem können die Rechenzentren unabhängig vom Netzwerk betrieben werden, was den Kunden mehr Optionen und Flexibilität bietet.
Partnerschaften: Die meisten Anbieter haben enge Partnerschaften mit renommierten Hyperscalern wie AWS, Microsoft (Azure), Google (Cloud) und Oracle (Cloud) geschlossen. Des Weiteren pflegen sie Beziehungen zu großen Technologiefirmen wie ServiceNow, Cisco, VMware, Red Hat, Citrix, Lenovo, Nutanix, SAP, Salesforce und Parallels. Diese Verbindungen ermöglichten es, speziell auf Kunden und Branchen zugeschnittene Go-to-Market-Lösungen und Lieferanten-Ökosysteme zu entwickeln. Als Beispiele hierfür können die gemeinsame Rechenzentrumsmigrationsinitiative zwischen Capgemini und Microsoft oder die One-Cloud-Initiative zwischen Atos und weiteren 10 Anbietern genannt werden.
Souveräne Cloud: Regierungen und Nichtregierungsorganisationen erkennen die Relevanz der Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und zeigen deshalb Interesse an der Implementierung von Cloud-Lösungen für den öffentlichen Sektor. Mehrere europäische Gremien sind dafür verantwortlich, die entsprechenden Standards wie für Storage as a Service (StaaS) und Backup as a Service (BuaaS) festzulegen, unter anderem die GAIA-XInitiative. Einige Anbieter arbeiten aktiv in diesen Ausschüssen mit und stellen, fördern oder betreiben souveräne Cloud-Managed-Service-Lösungen. Zusammenarbeit ist entscheidend, um Datenschutzbestimmungen in der Cloud einzuhalten. Durch das Wissen und die Erfahrung, die bei der Zusammenarbeit gewonnen werden, können Organisationen ihre Lösungen weiterentwickeln und verbessern. Die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Industrie wird immer wichtiger, um die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen in der Cloud sicherzustellen.
Mainframe-Modernisierung: Diverse Dienstleister stellen Lösungen oder Programme bereit, um die Schwierigkeiten bei der Modernisierung von Mainframe- Applikationen zu bewältigen. Die Kosten einer Migration können so gesenkt werden. Durch die Modernisierung wird es möglich, auf ein hochmodernes System umzusteigen und so die Effizienz der Unternehmensabläufe zu steigern.
Nachhaltigkeit: Dienstleister stellen immer mehr Umwelt-, Sozial- und Governance-Vorhaben (ESG) in den Vordergrund und überwachen, messen und veröffentlichen Bewertungsstandards für spezifische Bereiche, insbesondere für Rechenzentren. Der Zugang zu kostengünstigem grünem Strom macht Deutschland zu einem attraktiven Zentrum für Rechenzentren und die Bereitstellung von gemanagten cloud-basierten Diensten. Es wird erwartet, dass es zu einer weiteren Konsolidierung im Ökosystem der Anbieter kommt. Unternehmen, die vorhaben, in den Schweizer Markt einzutreten, sollten daher in Betracht ziehen, einen bestehenden Anbieter zu übernehmen oder mit diesem zusammenzuarbeiten, statt eine neue Organisation oder eine Geschäftseinheit zu gründen.
Konnektivität ist unabdingbar: Cloud-native Anwendungen sind darauf ausgerichtet, Daten über APIs und Microservices schnell und effizient zu teilen. In einem großen Land wie Deutschland ist ein Netzwerk mit niedrigen Latenzzeiten unerlässlich, um einwandfreie Dienstleistungen über große Distanzen zu ermöglichen. Die Netzwerke von Hostingund Colocation-Providern sind viel besser als die, die vom Kunden selbst konfiguriert werden können.
Trends im Bereich Managed Hosting: Die Studie ergab, dass im Jahr 2023 mehr Anbieter im Bereich des Managed Hostings zu finden sein werden. Dieser Markt, der einmal durch den Eintritt von Public-Cloud-Hyperscalern gefährdet worden war, wird nun durch fortschrittliche Technologien wiederbelebt. Sie sind mit Cloud-Lösungen verbunden, sodass High-End-Infrastrukturtechnologie das Hosting von Anwendungen attraktiv macht, welche Cloud-Funktionen wie die automatische Skalierung nicht benötigen. Darüber hinaus bieten viele Hosting Provider Bare-Metal-Server auf einer Pay-per-Use-Basis an, um den individuellen Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen.
Colocation, Edge Computing und softwaredefinierte Netze: Colocation Provider vermarkten verstärkt die Vorteile ihrer Netzwerk-Tools für ihre Kunden. Mithilfe von SDN-Tools (Software-Defined Networking) können Kunden ein privates Rechenzentrum über voneinander getrennte Colocation-Rechenzentren aufsetzen und damit Möglichkeiten für Disaster Recovery (DR) schaffen, Hochverfügbarkeitsdienste anbieten, Edge Computing ermöglichen und Offshore- Rechenzentren betreiben. Einige Anbieter positionieren Edge Computing Appliances und Bare-Metal-Server als Ergänzung zu ihren Colocation-Einrichtungen; sie sind in eine SDN-Plattform integriert und Teil des Colocation-Serviceangebots.
Resilienz und Agilität: In den letzten zwei Jahren sind insbesondere aufgrund der Zunahme von Ransomware-Angriffen in der Schweiz Resilienz und Agilität zu den essentiellen Eigenschaften eines modernen Unternehmens geworden. Um die Sicherheit und die Möglichkeit der Wiederherstellung zu verbessern, haben Unternehmen sich daran gemacht, unveränderliche Backups in einer separaten Cloud oder in einem Rechenzentrum zu speichern. Darüber hinaus werden Cloud-Technologien und Colocation-Optionen in verschiedenen Rechenzentren eingesetzt, um die Flexibilität zu erhöhen und neue Dienste schnell zu implementieren.
Ausweitung der Rechenzentrumskapazitäten: Im Jahr 2022 deuteten Investitionen in die Infrastruktur darauf hin, dass Hosting und Colocation die lokalen Rechenzentren durch eine cloud-ähnliche Erfahrung in einer hybriden Infrastruktur ersetzen werden. ISG erwartet, dass mehrere große Einrichtungen gebaut werden, um die Nachfrage zu decken, und dass Fusionen und Übernahmen (M&A) die Ausweitung der Rechenzentrumsdienste weiter vorantreiben.
Fachkräftemängel treibt M&A Aktivitäten: Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels kaufen Unternehmen Kapazitäten und Fähigkeiten und steigern damit ihre Umsätze. 2022 wurden mehrere kleine Managed-Serviceund Datenanalyseunternehmen von größeren Dienstleistern übernommen. ISG erwartet auf für die kommenden Jahre weitere Fusionen und Übernahmen.
Konsequente Integration: Im Mittelstand ist eine deutliche Konzentration der Anbieter festzustellen, siehe die Gründung von Skaylink oder der Public Cloud Group. Dabei ist in Deutschland im Gegensatz zur Schweiz eine äußerst stringente Integration bezgl. Organisation und Portfolio festzustellen, was für Kunden und Anbieter kurzfristig deutliche Vorteile bietet.
Investitionen in Netzwerke: Um die Anwendungen zu modernisieren, treffen selbst diejenigen Unternehmen, die sich auf große Mainframes verlassen, langfristige Pläne für eine bessere Integration ihrer Altsysteme in die Cloud-Infrastruktur. Das hybride Modell erfordert eine höhere Verlässlichkeit, Geschwindigkeit und Sicherheit, weshalb viele Telekommunikationsanbieter in den Ausbau ihrer bestehenden Netzkapazität, der Abdeckung und in 5G-Technologie investieren.
Obwohl die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die internationalen Unruhen durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine wirtschaftliche Schwierigkeiten verursachen, zeigt der IT-Markt in Deutschland weiterhin ein reges Wachstum, das auch ausländische Investoren aus Europa und den USA anlockt, die mit dazu beitragen, die Infrastruktur des Landes zu stärken.
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